Das katholische Dorf

Zu den Stiftern eines Kirchenfensters zählt der Gesangverein Liederkranz. Sein Bild zeigt den alten, sterbenden Josef, der 1870 vom Papst zum Patron der gesamten katholischen Kirche ernannt worden war. An seiner Seite sitzt in leuchtend rotem Gewand der Gottessohn.zoom
Zu den Stiftern eines Kirchenfensters zählt der Gesangverein Liederkranz. Sein Bild zeigt den alten, sterbenden Josef, der 1870 vom Papst zum Patron der gesamten katholischen Kirche ernannt worden war. An seiner Seite sitzt in leuchtend rotem Gewand der Gottessohn.

Am 6. Mai 1056 schenkte Kaiser Heinrich III. die Lußhardt dem Bistum Speyer, dessen in Bau befindlicher Dom seiner Dynastie als Grablege dienen sollte. Damit ist zu vermuten, dass das 1289 ersterwähnte Kronau von Anfang an unter der Herrschaft der Speyerer Bischöfe stand. Und bis 1802/03 galt dies nicht nur in geistlicher Hinsicht, sondern auch in weltlicher: Die Bischöfe waren Priester und Fürsten in einem.

Diese Verbindung wurde erst durch die Säkularisation, die Aufhebung der geistlichen Staaten, beendet. Kronau fiel mit dem gesamten rechtsrheinischen Teil des Hochstifts Speyer an Baden, das von Napoleons Gnaden zuerst zum Kurfürstentum und 1806 zum Großherzogtum aufstieg. In religiöser Hinsicht änderte sich dadurch nur wenig. Kronau blieb ein durch und durch katholisches Dorf, nur gehörte es nun zur neu begründeten Erzdiözese Freiburg. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts waren von 1.333 Einwohnern 1.331 katholisch und nur zwei evangelisch.

Die alte Kirche fasste nur 400 Gläubige – was zu damaligen Zeiten völlig unzureichend war. Nach längerem Hin und Her, wer den Neubau zu bezahlen hatte, erfolgte 1860 eine grundsätzliche Einigung. 1861 konnte begonnen werden, am 20. August 1862 erfolgte die Weihe der neuen Kirche durch den Speyerer Bischof Nikolaus Weiß. Von der damaligen Innenausstattung hat sich eigentlich nur das zentrale Altarbild von Rudolf Gleichauf erhalten. Große Veränderungen erfuhr die Kirche dann 1902/02, als vor allem die farbigen Fenster gestiftet wurden; 1965/66, als die Kirche ein gutes Stück vergrößert wurde; und 1989–91, als das Innere grundlegend saniert und in die heutige Form gebracht wurde.

Erst unter Pfarrer Kempf erhielt die Kirchengemeinde ein eigenes Zentrum, das optimale räumliche Voraussetzungen für eine umfangreiche Jugend- und Gemeindearbeit bietet.

Die Kronauer Kirche, wie sie sich nach der Neugestaltung des Vorplatzes am Anfang des 21. Jahrhunderts präsentiert. An der Farbe des Mauerwerks ist noch immer der Erweiterungsbau der Jahre 1965/66 zu erkennen. Aufnahme vom 20. Juli 2004.zoom
Die Kronauer Kirche, wie sie sich nach der Neugestaltung des Vorplatzes am Anfang des 21. Jahrhunderts präsentiert. An der Farbe des Mauerwerks ist noch immer der Erweiterungsbau der Jahre 1965/66 zu erkennen. Aufnahme vom 20. Juli 2004.
 
 

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