Schließung des „Gasthauses zum Lamm“ - Richard Bindel hängt die Bistroschürze an den Nagel

Das „Lamm“ hat in der Kirrlacherstraße 1, gegenüber dem Rathaus und in mittelbarer Nachbarschaft der Dorfkirche einen exponierten Standort.
Das Gasthaus mutierte beispielsweise nach den Gemeinderatssitzungen zum Ratskeller, hatte aber auch durch einen großen Saal im Obergeschoss glänzende Voraussetzungen für das Vereinswesen. So probte der Gesangverein Frohsinn hier viele Jahre und die Turner der TSG übten hier. Es wurden Theaterstücke auf- und die Jahresversammlungen von mehreren Vereinen durchgeführt. Bei Kappenabenden, Masken- und Kerwebällen wurden auf dem „Lamm“-Tanzboden  die Grundlagen für unzählige Ehen gelegt.
Später hatte der „Freizeittanzkreis Kronau“ hier sein geliebtes Übungsparkett und Vereinslokal.
Einst ein gutbürgerliches Lokal mit regionalem Speiseangebot, wurde das Lamm von einem Griechen gepachtet der die mediterrane Küche anbot, bis es von Richard und Friedhelm übernommen wurde.
Ab 1988 hieß das Lamm nun „Miami Pub“, hatte neben seinem Erfüllungszweck, der Verköstigung der Gäste mit Speis‘ und Trank nun ein weiteres Standbein. Die Kronauer Jugend auch die etwas Reifere übte sich beim „ Richard“ der das Lokal alsbald alleine weiterführte, im Dart-Spiel, im Pool Billard und im Tischfußball. 28 Jahre führte Richard sein Geschäft, bis die Gemeinde das Gasthaus kaufte, um das in die Jahre gekommenen Gebäude mit maroder Bausubstanz abzubrechen und das Gelände neuen Zwecken zuführen zu können.
Richard Bindel geht nach der Ausführung des erlernten Bäckerberufs und vielen Jahren Arbeit als Schlosser bei den Heidelberger Druckmaschinen, sowie der 28 jährigen Selbstständigkeit als beliebter stets freundschaftlicher Gastwirt in den Ruhestand. Sogar den, von vielen ehemaligen Billardspielern vergessenen Billard-Kö´s gilt Richard´s Sorge. „Die meisten ehemaligen Spieler werden sich gar nicht mehr an ihr Werkzeug erinnern, wenn doch dürfen sie sich mich gerne anrufen (07253-7255) und ihre Kö´s bei mir abholen“.
In Kronau tut sich derweil nicht bald nicht nur eine neue Baulücke auf, sondern auch eine Lücke in der gastronomischen Infrastruktur.