Erich Kästner Schule: Ganztagsgrundschule wird beantragt

25.07.2016

(Text: Armin Einsele/Bild: Lichtfänger e.V.) Einstimmig sprach sich der Gemeinderat kürzlich dafür aus, einen Antrag an die Schulbehörden zu stellen, wonach die Erich Kästner Schule zum Schuljahr 2017/18 neben dem regulären Halbtags- auch Ganztagsunterricht in den Klassenstufen 1 und 2 anbieten darf. Mit einem positiven Bescheid wird im nächsten Frühjahr gerechnet. Bis nach den Sommerferien 2017 könnten dann die erforderlichen personellen und organisatorischen Weichenstellungen erfolgen.

Durch ein jährliches Aufwachsen stünde in drei Jahren dann allen vier Grundschuljahrgängen die Wahl zwischen Regel- und Ganztagsgrundschule offen.
Dem Votum des Ortsparlaments vorausgegangen war im März die Präsentation eines ausgefeilten pädagogischen Konzeptes durch die Schulleitung ebenso wie eine Elterninformationsveranstaltung mit anschließender Umfrage (Grafik des Umfrageergebnisses siehe Textende). In diese waren 199 Familien einbezogen, deren Kinder in den Schuljahren 2016 bis 2019 eingeschult werden. Sehr gute 63,32 Prozent der Angefragten gaben eine Rückmeldung ab. Zur Wahl stand ein Ganztagsgrundschulmodell bis 15.00 Uhr an vier von fünf Wochentagen ebenso wie eine längere Variante bis 16.00 Uhr. Daneben die altbewährte Regelgrundschule, die mittags endet.

Insgesamt 70 Prozent aller eingegangenen Rückmeldungen sprachen sich für Ganztagsgrundschule aus, zwei Drittel davon für die 15.00 Uhr-Variante. Der Regelgrundschule möchten etwa 30 Prozent der Umfrageteilnehmer treu bleiben. Besonders erfreulich: Aus den Schuljahrgängen 2016/17 und 2017/18, die als erstes in den Ganztagsbetrieb starten könnten, wurde für 58 Schülerinnen und Schüler Interesse daran signalisiert. Diese Quote dürfte Garant dafür sein, dass die Schulbehörden grünes Licht geben. Gegenstand des Antrags wird die von den Eltern präferierte 15.00 Uhr-Variante sein. Für die 16.00 Uhr-Fans wird es aber ergänzende kommunale Betreuungsangebote geben, damit sich für alle Familien in Kronau ein passendes Grundschul- und Betreuungsangebot findet.


Nicht nur alle drei Fraktionen freuen sich hierüber, besonders gelobt wurde die breite Beteiligung der betroffenen Elternschaft, im Sinne einer „kommunalen Schulpolitik des Gehörtwerdens“. Auch der scheidende Bürgermeister Jürgen Heß ist zufrieden; konnte er doch noch dazu beitragen ein Stück Zukunft der Erich Kästner Schule zu sichern.


Ein Wermutstropfen besteht allerdings noch immer darin, dass nicht sicher ist, ob die Erich Kästner Schule den Status als Haupt- und Werkrealschule behalten darf. Verfügt man im Oktober nicht über mindestens 16 Fünftklässler, wurde seitens der Schulbehörden die teilweise Schulschließung angekündigt. In den Folgejahren dürften dann keine 5. Klassen mehr gebildet werden. Passiert dies, beenden im Sommer 2021/22 die letzten Hauptschüler und ein Jahr danach die letzten Werkrealschüler ihre schulische Laufbahn in Kronau. Fortan wäre die Erich Kästner Schule nur noch Grundschule. Auch die die Kooperation mit den Sonderschulen des Landkreises Karlsruhe, weithin als „Kronauer Modell“ bekannt, könnte dann nur noch in geschmälerter Form weitergeführt werden.

Hier kommen Sie zu den Grafiken der Umfrageergebnisse

 
 

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