Jürgen Heß feierlich verabschiedet

19.09.2016

(Text: Armin Einsele und Frieder Scholtes/Bilder: Lichtfänger Kronau e.V.) Mit dem Konzertmarsch „Die Sonne geht auf“ eröffnete der Musikverein „Harmonie“ Kronau, die Kapelle sollte knapp vier Stunden später mit dem Badnerlied die Veranstaltung auch musikalisch beschließen, die denkwürdige Abschiedsveranstaltung für Jürgen Heß. Dessen Amtszeit als Kronaus Bürgermeister endete an Mitternacht vom 14. zum 15. September 2016. Armin Einsele, Hauptamtsleiter und Moderator der Veranstaltung begrüßte eine große Zahl geladener Ehrengäste, exemplarisch seien hier namentlich nur Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, der ehemalige Innenminister und Landtagsabgeordnete Heribert Rech sowie Kronaus Ehrenbürger, Pfarrer Bernd Kempf als auch Jürgen Heß‘ Nachfolger im Amt, Frank Burkard genannt.

Viele amtierende und ehemalige Ortsoberhäupter aus der Region, Amtsträger aus vielen Institutionen des öffentlichen Lebens, der Banken- und Geschäftswelt, der Kirchen und den Vereinen sowie viele Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Kronau, ebenso wie die Belegschaft der Gemeinde hatten sich die Ehre gegeben, Jürgen Heß zu verabschieden.
Mit musikalischen Darbietungen warteten neben dem Musikverein, der gemischte Chor der Chorgemeinschaft „Armin“, der Kirchenchor des Cäcilienvereins sowie der Frauenchor des Gesangsvereins „Frohsinn“ auf. Daneben waren das Duo Heike Schimmel und Frieder Scholtes sowie die Kronauer Musiker Rainer Mächtel und Dieter Heß mit einer vierköpfigen Überraschungsband an der Programmabfolge, es wechselten sich Laudationen und musikalische Darbietungen ab, beteiligt.


Landrat Dr. Christoph Schnaudigel stand es zu, den Auftakt der Lobreden zu machen. Er betonte besonders den unkomplizierten Umgang und das freundliche Miteinander mit dem Scheidenden. Die Sorge um den dringend benötigten Neubau einer Erweiterung der Ludwig Guttmann Schule, der dank der hohen Kompetenz und Tatkraft von Jürgen Heß schließlich in Kronau erstellt wurde, machte sie zu gleichgesinnten Partnern in vielen weiteren Fragen, wie beispielsweise dem Erhalt der Schulstandorts Kronau.
Auch Heribert Rech, langjähriger Wahlkreisabgeordneter in Stuttgart und ehemaliger Innenminister von Baden Württemberg, der mit Jürgen Heß viele Gemeinsamkeiten feststellte, die sogar denselben Friseur einschlossen, lobte die soziale Einstellung und zupackende Amtsführung des scheidenden Rathauschefs.
In Thomas Nowitzki, dem Bürgermeister von Oberderdingen, hatte Jürgen Heß nicht nur einen Fraktionskollegen im Kreistag, sondern auch einen Freund, mit dem er sich regelmäßig austauschte. Als dessen Stellvertreter in der Funktion des Vorsitzenden des Kreisverbands des Gemeindetags Baden-Württemberg betrieben beide daneben erfolgreich aktive Kommunalpolitik im Sinn aller Landkreiskommunen. Nowitzki sprach auch im Namen aller Bürgermeisterkollegen im Landkreis.


Die weiterste Anreise hatte Matthias Groschwitz, Bürgermeister der Partnergemeinde Hohndorf (Sachsen), auf sich genommen. Er brachte als Gastgeschenk einen großen erzgebirgischen Schwibbogen mit Kronauer Motiven mit und grüßte musikalisch mit einem Choral auf dem Tenorhorn, gefolgt von einer vielbeachteten Rede, die das freundschaftliche Verhältnis der beiden Partnergemeinden, aber auch der beiden Bürgermeister skizzierte.
In Anlehnung an ihren Auftritt beim Festbankett der 725-Jahr-Feier vor zwei Jahren überbrachten Heike Schimmel und Frieder Scholtes, in Dirndl und Festweste, dem künftigen Ruheständler den Dank der Bürgerschaft für sein 42-jähriges, davon 21 Jahre als Bürgermeister, erfolgreiches, umsichtiges und Zukunft gerichtetes Schaffen für das Gemeinwohl Kronaus in musikalischer Moritatenform.
Offiziell wurde es, als die beiden dienstältesten Gemeinderäte, Karl Vetter und Rolf Acker den langjährigen Chef des Ortsparlaments verabschiedeten. Auch hier spürte man deutlich die freundschaftlichen Verbindungen des Bürgermeisters zu den Mandatsträgern über Jahrzehnte und Fraktionsgrenzen hinaus, die stets gute und zu fast hundert Prozent einstimmige Entscheidungen zum Wohl der Gemeinde ermöglichten.
Mit Rektor Bernd Merklinger (Erich Kästner Schule), Rektorin Claudia Kury (Ludwig Guttmann Schule) und Konrektorin Simone Ganz (Außenstelle der Ludwig Guttmann Schule in Kronau) trat gleich ein pädagogisches Terzett an das Mikrofon, um die Verdienste von Jürgen Heß für den Schulstandort Kronau ins rechte Licht zu rücken. Rektor Bernd Merklinger dankte Jürgen Heß für die stets loyale Zusammenarbeit, den gemeinsamen geführten Kampf um den Erhalt des Schulstandort und das Kronauer Modell und die vom Schultes, auch bei ungewöhnlichen Anfragen stets gehörten Worte „Machä mer“. In dieselbe Kerbe hieben Claudia Kury und Simone Ganz. Die Herzlichkeit des Dorfchefs sei stets zum Greifen gewesen. Man habe sich sehr gut verstanden, konnte auf die jederzeitige Unterstützung des Bauhofs bauen und die großzügige und unbürokratische Hilfe bei der Umsetzung des einzigartigen naturnahen Spielplatzes mit Ruhezone.


Für den Klerus sprach Pfarrer i.R. und Kronaus Ehrenbürger Bernd Kempf, der auch in ökumenischer Übereinstimmung mit die evangelische Pfarrgemeinde und Pfarrerin Luise Helm die sehr gute Zusammenarbeit und das jederzeitige und spürbare Einbringen christlicher Werte in seine Amtsführung und die Ortspolitik durch den gläubigen Katholiken Jürgen Heß lobte.
Abermals Heribert Rech hatte, nun als Vorsitzender des DRK-Kreisverbands die Ehre, die Verdienste von Jürgen Heß auf dem Gebiet des Rettungswesens mit der Verleihung der Ehrennadel des Deutschen Roten Kreuzes gebührend zu würdigen.
Die Freiwillige Feuerwehr Kronau verlieh Jürgen Heß aus dem gleichen Anlass die Ehrenmitgliedschaft. Kommandant Bernd Eder lobte das Ortsoberhaupt für seinen unermüdlichen Einsatz für Belange der Feuerwehr und für sein Bestreben, eine vorzügliche Ausstattung der Feuerwehr zu gewährleisten. Wie sehr Jürgen Heß die Feuerwehr und ihr Wirken schätzt, machte Bernd Eder nicht nur ansatzweise deutlich, als er respektvoll schilderte, wie Jürgen Heß unerschrocken den Brandübungscontainer in voller Schutzausrüstung betrat. Heß wollte am eigenen Leib erfahren, welchen Belastungen sich Feuerwehrleute bei einer Umgebungstemperatur von bis zu 600 Grad Celsius in einem wahren Flammenmeer im Einsatz aussetzen.


Wie von Josef Wittek, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Kronauer Vereine gewohnt, gestaltete dieser seine Laudatio mit launigen Worten. Auch er freute sich über eine langandauernde persönliche Freundschaft und das stets offene Ohr des Vereinsmenschen Jürgen Heß für die örtlichen Vereine und Institutionen. Schlitzohrig erklärte er daneben seine Taktik, größere Anträge beim Schultes durchzusetzen. Er sei damit nämlich am 23.12., einen Tag vor Weihnacht ins Rathaus gegangen, darauf bauend, dass der christlich orientierte Bürgermeister den Weihnachtsfrieden mit einer Absage nicht stören würde, was dann auch meist der Fall gewesen sei.
„Mit dir geht heute nicht nur unser langjähriger Chef, sondern auch einer von“, würdigte Hauptamtsleiter Armin Einsele, unterstützt von Personalratschef Andreas Henninger und dessen Stellvertreterin Mona Knebel, das ganz besondere, kollegiale und menschliche Verhältnis des obendrein noch fachlich sehr versierten Rathauschefs zu den Gemeindebediensteten über Jahrzehnte hinweg. Als „Stimme von Kronau“ habe er nicht nur innerorts, sondern auch weit über die Gemeindegrenzen hinweg Großartiges geleistet und sich selbst, aber auch der Gemeinde Kronau hohe Wertschätzung und Achtung erarbeitet. Passend dazu durfte die in dem Moment „sprachlose Stimme von Kronau“ dann das Abschiedsgeschenk der Belegschaft, einen aufwändig restaurierten Lautsprecher, der in den frühen 80er-Jahren deaktivierten Ortsrufanlage entgegen nehmen. Auch Bürgermeistergattin Nadja Heß, dankte das Personal für das stets perfekte Umsorgen des Chefs zum Wohl seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.


Gespannt erwartete man die Abschiedsrede des zuvor viel Gelobten. „Wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt, was ihr über mich gesagt hat, ist es auch recht“, dankte Jürgen Heß bescheiden den Laudatoren. Für jeden einzelnen von ihnen, alle am Abend Mitwirkenden und viele mehr im Saal, sein Team im Rathaus und allen Gemeindeeinrichtungen, seinen engsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und für viele Freunde fand er Worte des Lobes, der Dankbarkeit und der Wertschätzung. Besonders seiner Ehefrau Nadja und seinen Kindern Christian und Carina dankte er, dass sie ihm durch viel Verzicht erst ermöglicht hätten, sein Amt so intensiv wahrzunehmen, wie er es getan habe.
Auf alles Erreichte sei er stolz, wohl wissend, dass er nicht allein dafür Lob verdient. „Ich habe stets mein Bestes für Kronau und seine Bevölkerung gegeben“ versicherte er, ohne dass es dieser Aussage überhaupt bedurft hätte.
Seiner Tränen, ob der Rührung und des Abschieds schäme er sich nicht, gestand er freimütig. Und als Jürgen Heß sich mit kurioser Weise - er hatte nämlich bis zur Überreichung wenige Minuten zuvor keine Ahnung vom überreichten Gemeindelautsprecher und umgekehrt war seine Rede der Belegschaft völlig unbekannt - sechs in Durchsagen über die Ortsrufanlage gekleidete Sätze verabschiedete, die mit dem Appell endeten „Tut stets gut miteinander und vertragt euch!“ am Ende tatsächlich tränengerührt abwendete, brandete minutenlang stehender Applaus durch den Saal.

Text: fsch/ae

 
 

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