Heidigfest 2015 - „Jeder schimpfte auf das Wetter, aber keiner tut etwas dagegen“

30.03.2015

(von Frieder Scholtes)„Die kollektivsten Formen der Beleidigung hat das Wetter ersonnen“. Den Ausspruch machte Walter Fürst, ein Schweizer Aphoristiker und er sprach so manchem Kronauer Unternehmer der sich mit seinem Gewerbe am Wochenende am Heidigfest beteiligt hatte, aus der Seele. Richtiges Sch…wetter, mit schauerartigem Regen und böigem Wind hinderten so manchen Bürger daran sich auf entsprechende Frühlingsgefühle einzulassen. Auch das „Heidigbähnle“ sonst eine Hauptattraktion, fuhr, weil auch noch mit offenen Loren, nahezu ohne Passagiere.

Aber die Firmen hatte sich bereits am Samstag allesamt herausgeputzt und zeigten sich von ihrer besten Seite. Das Personal zeigte sich leutselig, auskunftsbereit und nahm sich für jeden Wissbegierigen Zeit. Der Lebensmittelmarkt hatte zwar geschlossen, doch bediente er seine Kunden mit einem kleinen Snack. Selbst der Kiosk in der Kirrlacher Straße kredenzte einen Kaffee und ein Süßgebäck, der Sport & Modespezialist ein Gläschen Schampus und eine Brezel. Der Fahrradhändler hatte sogar einen Verein mit der Verköstigung der potentiellen Kundschaft beauftragt. Allein das Personal der Baumschule und des Gartenbaubetrieb bewies seine Wetterresistenz.

Dieses hatte aber ausnahmsweise die Natur auf ihrer Seite, denn der Regen nutzte natürlich den Pflanzen und die Frühblüher unter den Blumen und Gehölzen zeigten sich in schönster Farbenpracht. Die Geschäfte im Industriegebiet Heidig, die meisten davon im Bausektor tätig und mit entsprechenden Produktionshallen oder speziellen Verkaufsräumen ausgestattet, berieten im Trockenen, was manchen künftigen Häuslebauer oder Renovierer veranlasste doch etwas länger zu bleiben. Doch immer wieder ging der Blick der Passanten, wenn sie ein Geschäft verließen, zuerst gen Himmel und mancher hielt es mit der Feststellung von Mark Twain. „Jeder schimpft auf das Wetter, aber keiner tut etwas dagegen“.