200 Flüchtlinge im Kronauer Gewerbegebiet

01.12.2015

(von Frieder Scholtes) Bürgermeister Jürgen Heß war überrascht, als ihn kürzlich der Anruf von Kreiskämmerer Ragnar Watteroth, auch für Flüchtlingseinrichtungen des Landkreises verantwortlich, erreichte. Kronau wird dem Telefonat eine Gemeinschaftsunterkunft (GU) im Kronauer Gewerbegebiet Heidig erhalten. In einer vom Landkreis vom Eigentümer angemieteten Produktionshallen sollen 200 Plätze entstehen.

Auf Einladung des Ortsoberhauptes kam der Kreiskämmerer dann auch in die jüngste Gemeinderatsitzung und erläuterte vor vielen Zuhörern das Vorhaben. „Die Nachricht traf uns aus heiterem Himmel, doch wir müssen dem Gebot der Menschlichkeit und dem nicht abreißenden Flüchtlingsstrom Rechnung tragen“, bekannte Bürgermeister Jürgen Heß. Die Bevölkerung und die Nachbarschaft im Industriegebiet umfassend zu informieren, sei ihm ein sehr großes Anliegen.
Ragnar Watteroth skizzierte im Ortsparlament den Ablauf des Umbaus der Bestandsgebäude in eine Behelfsbelegung und im Anschluss in eine GU. Da die Not, tausende Menschen in winterfesten Gebäuden unterbringen zu müssen übergroß ist, nutzt das Landratsamt die Gelegenheit zur Anmietung des Objekts.

„Die Hallen sind groß genug, um in Vier-, Sechs- und Achtbettzimmern etwas Privatsphäre für die Bewohner zu schaffen“, sagte der Kreiskämmerer. Den Beginn der Umbaumaßnahmen terminierte er auf Januar, die Erstbelegung auf März 2016.
Die Möglichkeit Fragen zu stellen, die erkennbar auch Zuhörern im Auditorium unter den Nägeln brannten, nutzten die Mitglieder des Gemeinderats. Grundsätzliche Bedenken zur Flüchtlingssituation an höhere Politikebenen weiterzureichen, wie in Bayern bereits geschehen, wurde ebenfalls gefordert.
Jürgen Heß sorgte sich, dass die kommunale Unterbringungsverpflichtung für Obdachlose und Flüchtlinge die Gemeinde finanziell stark fordern könnte. Thomas Weber (SPD) erkundigte sich nach Finanzhilfen und wie man eine Rückführung der Flüchtlinge zustande bringt. „Die Fluchtursachen zu bekämpfen, sei wohl die größte Möglichkeit, aber Aufgabe der Bundespolitik. Zuschüsse gibt es, das Geld ist jedoch sehr knapp“, lautete die Antwort des Kreiskämmerers.

Die CDU gab durch Gemeinderat Stefan Mächtel zu bedenken, dass die finanzielle Zusatzbelastung des Landkreises über die Kreisumlage sicherlich auch Angelegenheit der Gemeinden werde. Junge Liste-Sprecher Fabien Knaus bekannte sich zu den kommunalen Verpflichtungen, sorgt sich jedoch um die Bewältigung der Anschlussunterbringung. Er erkannte auch, dass es schon heute in den Tafelläden zu Konkurrenz zwischen den „eigenen Armen“ und Flüchtlingen kommt.
„Nächstenliebe ist uns eine Pflicht, wir profitieren gewissermaßen auch von dieser Zuwanderung. Der Werkrealschulstandort Kronau hat durch die Flüchtlingskinder nämlich vorerst eine dreijährige Bestandgarantie erhalten. Auch in Bad Schönborn hatte man im Vorfeld der dortigen GU Bedenken, ob das Zusammenleben passt. Inzwischen besteht ein gutes Miteinander zwischen den Einrichtungsbewohnern und der Nachbarschaft. Wir sind zuversichtlich, dass dies auch in Kronau der Fall sein wird“, sagte Jürgen Heß.

Am 9. Dezember 2015, um 19.00 Uhr, findet zur in Kronau vorgesehenen Gemeinschaftsunterkunft eine öffentliche Informationsveranstaltung mit Fragerunde in der Kronauer Mehrzweckhalle statt. Dabei sind die Gemeindeverwaltung, der Landkreis, die Polizei sowie die Flüchtlingshilfe IN Bad Schönborn-Kronau.

 
 

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